Auf, auf zum Arbeitskampf!
In diesem Newsletter:
- Rückblick auf die G!G-Aktionskonferenz
- Unsere Schlüsse aus der politischen Lage
- Ausblick: So geht’s jetzt konkret weiter
Mit Beschäftigten und Aktivist:innen aus dem ganzen Land sind wir bei unserer der Aktionskonferenz in Halle zusammengekommen. Wir haben gemeinsam auf sechs Monate Genug ist Genug! zurückgeblickt, die politische Lage analysiert und diskutiert, wie es jetzt weitergeht.
Dabei gab es eine große Einigkeit in der Analyse und den Schlussfolgerungen:
➔ Die breite Proteststimmung, die im Herbst noch in der Luft lag, ist weg: Massenproteste sind vorerst nicht zu erwarten. Die Verarmung und die Preiskrise gehen ungebrochen weiter, sind in der öffentlichen Debatte aber nicht mehr präsent.
➔ An ihre Stelle ist eine Welle neuer Auseinandersetzungen getreten, die sich gerade mit voller Wucht aufbaut: Arbeitskämpfe! Wir erleben gerade die größte Streikwelle seit Langem, die zudem so politisch und so vereint ist wie selten.
➔ Genau da liegt unser großer Hebel in den nächsten Wochen und Monaten: Diese Arbeitskämpfe konkret vor Ort zu unterstützen, sie zusammenzuführen und die gesellschaftliche Auseinandersetzung damit zu prägen!
➔ Denn bei den Tarifauseinandersetzungen geht es um mehr als die Einzelinteressen der betreffenden Branchen – es geht um das gemeinsame Interesse unserer Klasse. Gute Löhne, eine gute öffentliche Versorgung (bei der Post und der Müllabfuhr, in Krankenhäusern und Verwaltungen etc.) und eine erfolgreiche Verkehrswende (bei den Beschäftigten im ÖPNV und bei der Bahn): All das wird es nur mit guten Arbeitsbedingungen und guter Bezahlung geben – und genau darum kämpfen wir jetzt!
Die Kolleg:innen sind wütend und können sich das Leben nicht mehr leisten. Wir alle wurden zu lange mit Krümeln abgespeist, während sich das Geld bei den Reichen immer weiter auftürmt. Wir sind aber nicht machtlos: Die aktuellen Streiks können eine historische Stärke entfalten. Und es ist unsere Aufgabe, die Forderungen aus den Streiks zu verbreitern und in einen größeren politischen Rahmen zu stellen. Die Auseinandersetzung mit den Arbeitgebern wird nicht leicht, denn sie wissen auch, was für sie auf dem Spiel steht. Aber gemeinsam können wir viel gewinnen!
Da kommt also einiges an Arbeit auf uns zu – nix wie ran: Bei der Aktionskonferenz haben wir schon eifrig Pläne geschmiedet. Es haben sich viele motivierte Aktive zu Arbeitsgruppen zusammengetan, um der Regierung und den Chefs so lange Feuer zu machen, bis sie die Kohle rausrücken, die uns zusteht. Momentan gibt es folgende Arbeitsgruppen: Inflation & Preise; Öffentlicher Dienst; Post; Bus & Bahn; GiG in den Unis; Social Media; Interne Kommunikation. Antwortet uns gerne auf diese Nachricht, wenn ihr euch in einer dieser Gruppen zuverlässig einbringen wollt!
Bei der Konferenz haben wir außerdem über unsere Forderungen beraten: In der aktuellen Zeit, in der wir sehr auf die Lohnkämpfe fokussieren, kommt es natürlich mehr darauf an, was wir tun, als was wir fordern. Trotzdem müssen unsere Forderungen dringend überarbeitet werden. Dafür haben wir auf der Konferenz nochmal einige Anregungen gesammelt, die wir jetzt gerade zusammentragen und dann weiter mit euch diskutieren.
An alldem wird jetzt mit aller Kraft gewerkelt: Seid gespannt auf jede Menge Aktionsideen, Leitfäden, neue Materialien und alles, was das Arbeitskampfherz begehrt! Brandaktuell für euch wie immer über den Telegram-Kanal genugistgenug und hier im Newsletter.
Am Ende wird es mehr Gerechtigkeit nur mit gerechteren Löhnen geben, und die holen wir uns jetzt zurück: Genug ist Genug!
Kämpferische Grüße
Kenja & Georg
für Genug ist Genug